Die bewegte Geschichte der Volkswerft Stralsund
Die Gründung Volkswerft Stralsund ist eine Werft in der Hansestadt Stralsund. Sie wurde in der Folge des zweiten Weltkriegs gegründet und hat seitdem die unterschiedlichsten Aufgaben übernommen. Nach zahlreichen Eigentümerwechseln ging die Volkswerft Stralsund Mitte 2014 in den Besitz der russischen Unternehmensgruppe Nordic Yards über und erfüllt wiederum andere Aufgaben als in den Jahrzehnten zuvor.
Die Vergangenheit der Volkswerft Stralsund
Die Volkswerft Stralsund ging 1948 aus der Stralsunder Kröger-Werft hervor, die bis 1945 Kriegsschiffe für die deutsche Wehrmacht produziert hatte. Die Eigentümer der Werft wurden enteignet, die Produktionsanlagen abgebaut und das Gelände für den Aufbau einer neuen Werft genutzt. Gleichzeitig wurde hier eine Lehranstalt für den Schiffbau installiert. So war es möglich, die Fachkräfte, die für den Aufbau der neuen Werft benötigt wurden, direkt vor Ort auszubilden. In den ersten Jahren produzierte die Volkswerft Stralsund vorrangig Fischereischiffe, die als Reparationszahlungen für den 1. Weltkrieg an die Sowjetunion überführt wurden. Einige dieser Schiffe kamen aber auch der Fischereiproduktion der DDR zugute.
Mit den Jahren entwickelte sich die Werft zu einem großen Schiffsexporteur, der neben der Sowjetunion beispielsweise auch Island belieferte. Mit der Zeit baute die Volkswerft Stralsund ihr Betätigungsfeld aus und begann beispielsweise mit dem Bau einer Personenfähre. Zudem wurden immer neue Schiffstypen entwickelt, von denen die Typen „Atlantik“ und „Tropik“ wohl die bekanntesten sind. Die Werft war nun nicht mehr länger eine reine Produktionsstätte von Schiffen, sondern auch ein Innovationsstandort, der die vorhandenen Modelle verbesserte und neue entwarf. Mit der Einführung einer automatischen Fließstraße wurden die Unternehmensabläufe optimiert und die Volkswerft Stralsund somit noch wirtschaftlicher.
Die Volkswerft Stralsund nach der deutschen Wende
Mit der deutschen Wende brachen jedoch die Märkte der Volkswerft Stralsund über Nacht weg. Selbst Großbestellungen, die bereits unter Dach und Fach waren, konnten nicht mehr ausgeführt werden. Die Folge war, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Es folgte die Privatisierung der Werft und ein Umbau des Unternehmens, durch den die Volkswerft Stralsund wieder wirtschaftlich wurde. Sie wurde sogar so erfolgreich, dass sie 2007 für viel Geld an einen neuen Besitzer verkauft wurde. Allerdings verschmolz die Volkswerft Stralsund 2010 mit der Wolgaster Peenewerft zu P+S-Werften, die wenige Jahre später Insolvenz anmelden musste. Im Jahr 2014 ging die Stralsunder Volkswerft dann in den Besitz von Nordic Yards über und ist seitdem ein Teil davon.
Die Zukunft der Volkswerft Stralsund
Die Volkswerft Stralsund hat in ihrer langen Geschichte zahlreiche unterschiedliche Aufgaben erfüllt. War sie zunächst für den Bau von Fischereischiffen zuständig, so konzentrierte sie sich in der Folge auf die Entwicklung von Containerschiffen. Das funktionierte bis zum Jahr 2009 gut. Dann sank die Nachfrage nach Containerschiffen jedoch rapide und die Volkswerft Stralsund musste sich neu ausrichten. Das tat sie, indem sie Spezialschiffe in ihr Portfolio aufnahm. Seitdem hat sie beispielsweise für die Reederei Premicon AG Flusskreuzfahrtschiffe gebaut. Mit der Übernahme der Volkswerft Stralsund durch Nordic Yards änderte sich deren Ausrichtung erneut. Heutzutage ist die Werft neben dem Bau von Schiffen auch für die Herstellung von Offshore-Windenergieanlagen zuständig.