Die Fincantieri Werft – ein großer Arbeitgeber Italiens
Die Fincantieri Werft ist die Größte des Landes Italiens. Hier werden vor allem die Kreuzfahrtschiffe des italienischen Carnival Konzerns gebaut. Dieser bietet Costa, Queen Elisabeth sowie Queen Victoria Kreuzfahrten an. Vor allem Reedereien rund um das Mittelmeer, aber auch aus ganz Europa und Amerika, lassen in der Fincantieri Werft ihre Kreuzfahrtschiffe bauen. Die Werft steht unter der Leitung von Guiseppe Bono. Sie beschäftigt um die 10.200 Mitarbeiter. Diese sind jedoch nicht nur für den Bau neuer Schiffe zuständig, auch werden hier die Schiffe repariert oder umgebaut.
Die Fincantieri Werft hat jedoch nur ihren Hauptsitz in Triest. In Genua und Venedig werden in den großen Hallen die Kreuzfahrtschiffe gebaut und vom Stapel gelassen. In Neapel, Palermo und Ancona befinden sich die großen Hallen für Transport- und Handelsschiffe. Eine weitere Werft in Muggiono stellt die von den Kunden gewünschten Megajachten her. Alle Reparaturen und Umbauten bereits bestehender Kreuzfahrtschiffe werden in den Werften von Triest, La Spezia und Palermo durchgeführt. Somit finden viele Menschen in fast ganz Italien einen Arbeitsplatz in der Fincantieri Werft. Dadurch gehört diese zu einem der größten Arbeitgeber des Landes.
Die Fincantieri Werft – Kompetenz mit Tradition
Im Jahr 1959 wurde die Fincantieri Werft mit acht Unternehmen, die zu einer damals staatlichen Holding zusammengefasst wurden, gegründet. Sinn und Zweck der Holding war es, sich mit dem Bau von Schiffsmotoren, dem Schiffbau an sich und auch Reparaturen an bereits gebauten und auslaufenden Schiffen zu beschäftigen. Hierzu wurden das sich im Laufe von über 200 Jahren Schifffahrtsgeschichte entstandene Wissen und die Fähigkeiten übernommen. Daher konnten und können auch noch heute in dieser Reederei hochwertige und luxuriöse Schiffe gebaut werden. Im Jahr 1984 wurden die Unternehmen der Holding Gesellschaft zu der heute einzigen großen Fincantieri Werft zusammengefasst. Die Traditionen der verschiedenen Werften wurden jedoch übernommen und bis heute weitergeführt. Auch ist sie immer noch in staatlicher Hand Italiens, was sich jedoch in nächster Zeit ändern soll, denn der italienische Staat überlegt, Anteile an der Fincantieri Werft an private Akteure zu verkaufen.
Alte Werften neu aufgebaut und modern gestaltet
Bestehende Werften in Palermo, Triest, Muggiano, Ancona, Venedig oder auch Genua, die bereits seit mehr als 200 Jahren existierten, wurden im Jahr 1959 zu einer staatlichen Holding zusammengeschlossen. Die bereits bestehenden Hallen und Werften wurden übernommen, über die Jahre weiter ausgebaut und auf den neuesten Stand gebracht, damit hier vor allem die großen Kreuzfahrtschiffe gebaut werden können. Heute will die Fincantieri Werft in erster Linie den Billiganbietern aus dem ostasiatischen Raum entgegentreten, was ihr in der Vergangenheit auch gelungen ist und in der Zukunft auch sicher weiter gelingen wird. Denn hier werden vor allem mit dem Know-how der letzten 200 Jahre hochwertige Kreuzfahrtschiffe für die internationalen Kunden und Reedereien aus Europa und Amerika angeboten.
Die bekannten Kreuzfahrtschiffe der Fincantieri Werft
Nicht nur neu gebaute, auch umgebaute, verlängerte oder reparierte Schiffe laufen hier vom Stapel. Neben den Schiffen für die italienischen Costa Kreuzfahrten wurden in der Fincantieri Werft auch die Queen Elizabeth und die Queen Victoria gebaut. Ebenso hat die amerikanische Reederei Regent Seven Seas hier ihren Neubau Explorer bestellt, welcher das luxuriöseste Kreuzfahrtschiff auf den Meeren werden soll. Ebenso lässt die MSC Kreuzfahrten hier ihre bereits bestehenden Schiffe, wie die Armonia oder die Opera verlängern, damit sie den Besuchern noch mehr Platz bieten können.
Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick über die Schiffe, die bei Fincantieri entstanden. Die Daten beschreiben die Schiffe zum Zeitpunkt der Ablieferung. Spätere Umbauten sowie Änderungen des Namens bzw. des Eigners sind nicht berücksichtigt.
Ablieferung | Name | Bau-Nummer | BRZ | Auftraggeber | Weiteres |
1980 | Aurelia | 4351 | 9.485 | Tirrenia di Navigazione | Ro-Ro Auto- und Personenfähre |
1985 | Giuseppe Garibaldi | Marina Militare Italiana | Flugzeugträger der italienischen Marine | ||
1987 | Micoperi 7000 | 5.824 | 117.812 | SAIPEM Com. Maritimo Soc. Unipessoal LDA | halbtauchender Schwimmkran |
1989 | Logudoro | 6.505 | Ferrovie dello Stato | RoRo-Schiff der italienischen Staatseisenbahn | |
1996 | Carnival Destiny | 5.941 | 101.353 | Carnival Cruise Lines | Erstes Kreuzfahrtschiff mit einer Tonnage von mehr als 100.000 BRZ Typschiff der „Destiny“-Klasse |
1997 | Rotterdam | 5.980 | 61.849 | Holland-America Line | Kreuzfahrtschiff, baugleich: „Amsterdam“, „Volendam“ und „Zaandam“ |
1998 | Disney Magic | 5.989 | 83.338 | Disney Cruise Line | Erster Kreuzfahrtschiffneubau der Disney Cruise Line |
1998 | Grand Princess | 5.956 | 108.806 | Princess Cruises | bei Indienststellung größtes und teuerstes Kreuzfahrtschiff der Welt, Typschiff der „Grand“-Klasse (drei Schiffe) |
1999 | Carnival Triumph | 5.979 | 101.509 | Carnival Cruise Lines | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Triumph“-Klasse (vier Schiffe) |
1999 | Disney Wonder | 5.990 | 83.308 | Disney Cruise Line | Kreuzfahrtschiff |
1999 | Excelsior | 39.777 | Grandi Navi Veloci | Schnellfähre | |
2002 | Carnival Conquest | 6.057 | 110.329 | Carnival Cruise Lines | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Conquest“-Klasse (fünf Schiffe) |
2002 | Zuiderdam | 6075 | 81.769 | Holland-America Line | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Vista“-Klasse (11 Schiffe) |
2003 | Caribbean Princess | 6.067 | 112.894 | Princess Cruises | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Caribbean“-Klasse (ein Schiff) |
2003 | Costa Fortuna | 6.086 | 102.587 | Costa Crociere S.p.A. | bei Indienststellung größtes in Italien gebautes Kreuzfahrtschiff (Nov. 2003) |
2006 | Costa Concordia | 6.122 | 114.147 | Costa Crociere S.p.A. | bei Indienststellung größtes in Italien gebautes Kreuzfahrtschiff (Juni 2006), Typschiff der „Concordia“-Klasse (sechs Schiffe) |
2007 | Arcadia | 6.078 | 83.781 | P&O Cruises | Kreuzfahrtschiff, „Vista“-Klasse |
2005 | Moby Aki | 6.116 | 36.284 | Moby Lines | RoPax-Fährschiff |
2006 | Crown Princess | 6.100 | 113.561 | Princess Cruises | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Crown“-Klasse (drei Schiffe) |
2006 | Finnstar | 6.123 | 42.923 | Finnlines | RoPax-Fähre, Typschiff (vier Schiffe) |
2007 | Fram | 6.144 | 11.647 | Hurtigruten ASA | Expeditions-Kreuzfahrtschiff, Fährschiff |
2007 | Queen Victoria | 6.127 | 90.049 | Cunard Line | Kreuzfahrtschiff, „Vista“-Klasse |
2008 | Cruise Roma | 6.136 | 54.310 | Grimaldi Lines | RoPax-Schnellfähre, Typschiff |
2008 | Superstar | 6.140 | 36.277 | Tallink Superfast Ltd. | RoPax-Fährschiff |
2009 | Carnival Dream | 6.151 | 128.251 | Carnival Cruise Lines | Kreuzfahrtschiff, Typschiff der „Dream“-Klasse (drei Schiffe) |
2009 | Cavour | Marina Militare Italiana | Flugzeugträger der italienischen Marine | ||
2009 | Cruise Europa | 6138 | 54.310 | Minoan Lines | RoPax-Schnellfähre |
2010 | Queen Elizabeth | 6.187 | 90.900 | Cunard Line | Kreuzfahrtschiff, „Vista“-Klasse |