Traumhaftes Niltal

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© eFesenko - shutterstock.com

Eine romantische Nilkreuzfahrt in die Vergangenheit mit einem First Class Nilschiff von PhoenixReisen

Tag 1: Ankunft

Gleich zu Beginn nimmt das Team von PhoenixReisen seine Gäste unter die Fittiche. Am Flughafen in Luxor erscheinen Mitarbeiter mit hoch gehaltenen Schildern des Reiseveranstalters, damit niemand verloren geht. Kurze Zeit später geht es in klimatisierten Bussen – so viel Sonne ist man im März in Deutschland nicht gewohnt – zum Anleger. Nach dem Einchecken frisch machen in der Kabine: Auf dem First Class Nilschiff sind die Räumlichkeiten großzügig mit Bett, Duschbad und einer separaten Sofaecke mit Fernseher ausgestattet. Doch viel schöner ist es, bei schmeichelnden 25 ° C einen Tee auf dem Sonnendeck und den Blick auf die fruchtbare Niltallandschaft zu genießen: Sumpfgras und Palmen bilden eine ruhige, stimmungsvolle Kulisse. Über den frischen Wind freuen sich auch die Segler der Feluken, den traditionellen Segelbooten. Der Anblick der livrierten Kellner komplettiert den kolonialen Charme.

Für die Mahlzeiten im Restaurant gibt es eine feste Sitzordnung. Die Gäste sind bunt gemischt aus allen Altersstufen: ein Ehepaar Mitte 30, ein Rentnerpaar und zwei Mittvierziger sitzen für die Dauer der Reise mit am Tisch. Nach dem Essen stimmt eine Folklore-Tanzgruppe auf die bevorstehende Zeit ein. Ein Gang über das abendliche Sonnendeck beendet den ersten Tag.

Tag 2: Tal der Könige

Um es gut im Tal der Könige aushalten zu können, beginnt der Ausflug bereits bei niedrigen Temperaturen früh in den Morgenstunden. Die Nekropole liegt in einer kargen Felslandschaft. Weit führen Treppen hinunter in die Gräber, in einigen kann man noch sehr schöne, bunte Wandmalereien sehen. Ob man unbedingt noch das Grab des Tut-Ench-Amun gegen einen Aufpreis sehen will, muss jeder für sich entscheiden, denn in ihrer Architektur sind sich die Gräber sehr ähnlich. Auf dem Rückweg stoppt der Bus bei den Memnon-Kolossen, zwei 20 Meter hohen Eingangsstatuen eines ehemaligen Tempels. Unbedingt sehenswert ist auch der Tempel der Hatschepsut, der sich sanft an einen Berghang schmiegt und viele gut erhaltene Farbreliefs aus dem Leben der Königin zeigt. Auch Luxor selbst ist einen Besuch wert – eine Kutschfahrt am Nachmittag ist zugleich entspannend. Wichtig: Vorher den Preis mit dem Kutscher aushandeln, sonst hat man „nachher“ verloren!

Tag 3: Karnak

In dieser Tempelanlage haben sich über zwei Jahrtausende alle Könige verewigt. Überwältigend ist der Eindruck, wenn sich der Blick im berühmten Säulensaal nach oben richtet – angesichts der riesigen Dimensionen fühlt man sich wie ein Staubkorn. Beeindruckend sind aber auch der 23 Meter hohe Obelisk der Hatschepsut, der heilige See sowie die Sphinxallee, die bis zum Luxortempel, dem nächsten Höhepunkt, führt. Stolz  präsentiert sich hier der Säulenhof von Amenophis III. Der Nachmittag gehört ganz der Ferienlektüre auf der Sonnenliege – und einer Abkühlung im Pool, während das Schiff flussaufwärts durch die zauberhafte Nillandschaft fährt. Die Wartezeit an der großen Schleuse von Esna wird durch das Schauspiel der fliegenden Händler verkürzt. Der Abend klingt nach dem Essen bei einem Glas Wein an Deck mit den Tischnachbarn aus.

Tag 4: Assuan

Schon der gut erhaltene Eingangsbereich des Horus-Tempels erweckt durch seine Geradlinigkeit Aufsehen. Dass der Tempel dem falkenköpfigen Gott gewidmet ist, zeigen die davor stehenden Statuen. Weiter geht es mit dem Schiff stromaufwärts nach Kom-Ombo. Allein schon die Lage direkt am Nil verleiht dem Doppeltempel des Sobek und des Haroëris eine ganz besondere Romantik. Abends legt das Schiff in Assuan an. Je nach Liegeplatz kann es sinnvoll sein, sich für etwa 30 ägyptische Pfund ein Taxi zum Bazar zu nehmen, wo kräftig um den Preis von Gewürzen, Tüchern oder Glück bringenden Skarabäen gefeilscht wird. Die Reiseleiter an Bord geben gern Auskunft zu üblichen Preisen für Taxen und Boote.

Tag 5: Nassersee

Auf dem Hochdamm des Nassersees erhält man einen Eindruck von der Größe des Gewässers, das mit seinen 165 Millionen Kubikmetern Wassermenge zu den größten Stauseen der Erde zählt. Eine Fahrt mit gemütlichen Tucker-Booten führt zur beschaulichen Insel Agilkia mit dem Philae-Tempel. Gut, dass der Tempel mit Hilfe von Unesco-Mitteln an diese idyllische Stelle versetzt wurde – sonst läge er auf dem Grund des Nassersees. Auf der Rückfahrt gehört die Besichtigung des unvollendeten Obelisken zum Pflichtprogramm. Fast fertig war das 41,75 Meter hohe Prachtstück, als man offenbar einen Riss im Stein entdeckte und die Arbeiten abbrach. Bei der nachmittäglichen Felukenfahrt kann man den Blick auf das blühende Kitchener Island und die Nilkatarakte genießen. Tipp: Ein „eigenes“ Motor- oder Segelboot zum Kitchener Island kostet 30 bis 40 ägyptische Pfund und lohnt sich, denn der Spaziergang durch den Park ist ein besonderer Genuss.

Tag 6: Abu Simbel

Ein Ausflug nach Abu Simbel – fakultativ buchbar – bedeutet: früh um vier Uhr zu starten, denn die Busfahrt dauert viereinhalb Stunden. Die Mühe wird mit einem Augenschmaus belohnt, denn nirgends sieht man so beeindruckende Kolossalstatuen wie in dieser Tempelanlage, die zum Ruhm Ramses II und seiner königlichen Gemahlin Nefertari errichtet wurde. Auch dieser Tempel wurde versetzt – auf ein höher gelegenes Gelände. Wer bereits hier war, kann alternativ auch ein Taxi zum Nubischen Museum in Assuan nehmen. Es ist keine „Standard-Sehenswürdigkeit“ einer Kreuzfahrt, besticht jedoch durch seine außergewöhnliche Architektur, der pädagogisch und chronologisch exzellent aufbereiteten Sammlung und nicht zuletzt durch sein Freilichtmuseum mit einer nachgebildeten prähistorischen Höhle und islamischen Gräbern. Direkt gegenüber liegt das berühmte Old Cataract Hotel, das zur Zeit der Reise leider geschlossen war. Nachmittags kann man sich ganz der Muße hingeben, denn das Schiff kreuzt schon wieder stromabwärts durch die wunderschöne Landschaft Oberägyptens. Ein Tee am Nachmittag, ein Sundowner mit Atem beraubender Kulisse – der Tag könnte nicht schöner enden!

Tag 7: Esna

Morgens geht die Fahrt in Richtung Esna. Hier legt das Schiff eine Pause zur Besichtigung des Chnum-Tempels ein. Das Bauwerk, das den widderköpfigen Gott ehrt, liegt heute neun Meter unter Straßenniveau mitten in der Altstadt. Am Nachmittag ist wieder Entspannung an Deck angesagt – oder Shopping in der Bordboutique, denn abends gibt es nach einem typisch ägyptischen Buffet einen Galabeaabend, zu dem sich die Gäste in der landestypischen Tracht kleiden. Abschied nehmen heißt es nun, denn am nächsten Morgen geht es zurück in den deutschen Winter…

Tipps:

  • Umrechnung: 1 Euro = ca. 7,4 EGP
  • Reisepass mitnehmen (Gültigkeit mindestens 2 Monate über die Reise hinaus), es geht notfalls auch ein Personalausweis, aktuelle Bedingungen: www.auswaertiges-amt.de
  • Beste Reisezeit: zwischen November und März bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius
  • Kreuzfahrt mit Landurlaub verbinden, z.B. Baden in Hurghada, Sightseeing in Kairo oder einer Rundreise durch den Sinai und Unterägypten.
  • Ein All-Inclusive Paket hat keinen hohen Aufpreis und macht die Nebenkosten der Reise überschaubar.
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Vor Ihrem Start bei der Astoria Kreuzfahrten-Zentrale sammelte Jaqueline Werzinger Ihre ersten Kreuzfahrt-Eindrücke in der Zentrale von AIDA in Rostock. Kein Wunder also, dass sie Feuer und Flamme für die Schiffe mit dem Kussmund ist. Unzählige Reisen hat sie bereits persönlich an Bord dieser Schiffe verbracht und kennt so auch den ein oder anderen Geheimtipp für den Urlaub an Bord. Neben Ihrem Wissen im Hochseebereich entdeckt die ausgewiesene Kreuzfahrt-Expertin auch immer mehr die Faszination der Flusskreuzfahrten.

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