Wenn, dann richtig, dachten sich Irma und Gerold Kuhlmann aus Varel und machten im März eine Kreuzfahrt durch die nördliche und südliche Karibik mit der Mein Schiff 1. Dabei erlebten sie – wie im Bilderbuch – die „Karibik unter Palmen“.


Wer erinnert sich nicht an den kalten Frühling, der sich eher als Winter präsentierte? Bye, bye, Deutschland, dachte sich das Ehepaar Kuhlmann aus dem nordfriesischen Varel und tauschte den Jadebusen gegen die Karibik. Gebucht hatten sie ihre Reise in der Astoria Kreuzfahrten-Zentrale, nachdem sie durch diese Zeitung auf „ihre“ Kreuzfahrt gestoßen waren. Es war bereits ihre dritte Schiffsreise. Nach telefonischer Beratung von Kreuzfahrt-Beraterin Sabrina Pistler hatten sie sich für eine Innenkabine auf der Mein Schiff 1 entschieden. Es war vorhersehbar, dass sie sich die meiste Zeit auf dem Sonnendeck aufhalten und die Kabine nur zum Schlafen und Duschen nutzen würden. Außerdem litt niemand von ihnen unter Platzangst oder hatte morgens das Gefühl, aus der Kabine das Sonnenlicht sehen zu müssen. Also sprach nichts gegen die Wahl einer Innenkabine – und das noch zum vergünstigten Glückskabinenpreis. Da sie rechtzeitig gebucht hatten, konnten sie aus dem limitierten Kontingent noch eine Kabine erhaschen, und so starteten sie am 1. März.
26 Grad im Schatten
Erst fuhren sie von Varel aus mit dem Zug nach Düsseldorf, wo sie vor ihrem Weiterflug nach Barbados übernachteten. Früh morgens ging es dann los, und bereits am Nachmittag konnten sie auf dem Sonnendeck der Mein Schiff 1 Kaffee und Kuchen genießen. „Die ganze Organisation bis zur Ankunft auf dem Schiff hat einwandfrei geklappt. Das begeistert mich immer wieder“, freut sich Irma Kuhlmann. Jetzt hieß es nur noch „Koffer auspacken und ab auf das Sonnendeck“. An Land gingen sie nicht mehr, denn nach dem frühen Aufstehen und dem Flug waren sie schlichtweg müde. Um 23:00 Uhr legte das Schiff in Bridgetown ab und machte sich auf den Weg nach Roseau, doch vorher gab es noch einen entspannenden Seetag. Und der kam den Kuhlmanns gerade recht, denn so konnten Sie nach der unwirtlichen Zeit in Deutschland endlich Wärme tanken. Liegen gab es genug, sie suchten sich immer ein Schattenplätzchen möglichst weit oben an Deck aus, um in den Genuss einer frischen Brise zu kommen. Ein erholsamer Tag – mit kulinarischen Leckereien und natürlich reichlich Mineralwasser zwischendurch: „Das ist wirklich toll an dem Inklusiv-Konzept, dass man jederzeit Kaffee, Tee, Wasser oder Cola trinken konnte, ohne extra dafür zu bezahlen“, so Irma Kuhlmann. Auch gefiel ihr gut, dass beim Abendessen der Wein nicht aus der Karaffe, sondern in der Flasche an den Tisch kam.
Kaffee und Papayas
Paddeln durch Mangrovenwälder
Auf Antigua hatten die Kuhlmanns einen ganz besonderen Ausflug gebucht. Erst ging es mit dem Schnellboot zur Kajakstation, wo sie sich ins Zweier-Kajak setzten und mit der Gruppe ganz entspannt durch die Mangrovenwälder paddelten. Anschließend fuhr sie das Schnellboot durch die illustre Inselwelt zu einer Pelikankolonie. Auf Bird Island gab es abschließend noch die Gelegenheit zum Sonnen und Schnorcheln. Auf der einen Seite lag die Karibik mit ihren Inseln, auf der anderen Seite das offene Meer – ein Traum in Blau.
Lesen statt Shoppen
Philipsburg auf St. Maarten ist gemeinhin als Einkaufs-Paradies bekannt. Als Irma und Gerold Kuhl-mann jedoch die Läden der Inseln erobern wollten, waren diese schon von zahlreichen anderen Touristengruppen belegt. So ließen sie sich mit dem Wassertaxi lieber wieder zurück aufs Schiff bringen und widmeten sich ihrer Urlaubslektüre.
Imposante Findlinge
Die Abende an Bord verbrachten die beiden fast immer beim Italiener und gingen von dort aus auf die Heckterrasse der Tapas-Bar, um den Blick auf das Wasser und den Abendhimmel zu genießen.
Unter Palmen
La Romana in der Dominikanischen Republik war nach einem Seetag erreicht. Das Frühstück verbrachten sie stets im Atlantik, weil sie es als ruhiger empfanden als das
Buffetrestaurant Ankelmannsplatz. Anschließend führte sie ein Ausflug an einen Traumstrand mit weißem Sand und Schatten spendenden Palmen – wie im Kino. Da nicht viele Urlauber zu diesem Zeitpunkt anwesend waren, gab es Liegen und Platz ohne Ende.
Leuchtturm in Sicht
Auf Aruba machte sich unser Paar nach einem erholsamen Schiffstag mal wieder selbstständig und setzte sich in einen Linienbus, der sie die Küste entlang fuhr und seine Endstation an einem Leuchtturm hatte. „Es ist unglaublich, wie günstig man das Land erkunden kann – für zwei bis drei Dollar ist man mit einer Busfahrt dabei und sieht unglaublich viel“.
Geschichte auf Curaçao
Den Likör „Blue Curaçao“ kennt fast jeder, deren Hauptstadt Willemstad war für unsere Kreuzfahrer neu. Ausgezeichnet als Weltkulturerbe, fasziniert der Ort durch seine Multi-Kulti-Architektur, die teilweise über 300 Jahre alt ist. Zunächst schauten sie sich die Stadt zu Fuß an. In der City trafen sie auf einen Holländer, der exzellent Deutsch sprach und sie in seinem Bus über die Insel fuhr. Viel erfuhren sie über Land und Leute, die Geschichte der Sklaverei, die die Insel prägte, und ein staatliches Renovierungsprojekt eines Stadtteils, welches den Bewohnern bald komfortable Wohnungen mit modernen Bädern bieten soll. Auf der Rundfahrt begegneten ihnen auch freie Flamingos, die sie gut vor die Linse ihrer Kamera bekamen. Der Bus brachte sie anschließend zu einer felsigen Küste, deren wilde Brandung ein imposantes Naturschauspiel bot.
Wellenwunder
In Castries auf St. Lucia mieteten sich die Kuhlmanns spontan mit zwei weiteren Paaren einen Taxibus und ließen sich zu einem besonders hübschen Strand bringen. Schließlich zählt St. Lucia zu den schönsten Inseln der Karibik. Dort wurden sie von kräftigen Wellen überrascht und beim Baden ordentlich durchgeschüttelt. Schon als sie von Barbados aus starteten, hatten sie die Insel umrundet und konnten die markanten Felsenkegel „Pitons“, die Wahrzeichen des Eilands, bewundern, die vom vulkanischen Ursprung St. Lucias zeugen.
Salz auf der Haut
Auf Grenada war es sehr, sehr heiß. Also lautete die Devise: Ab in das Wassertaxi und schnell zum Strand! Das Wasser war angenehm warm, man konnte sich einfach hineinlegen und sich entspannen. Während sie am Strand spazieren gingen, merkten unsere Kreuzfahrer förmlich, wie die Salzkristalle auf der Haut eine hauchdünne Kruste bildeten.
Nachschlag
Am letzten Tag legte das Schiff wieder in Bridgetown an, dem Start- und Zielpunkt der Kreuzfahrt. Da der Flug erst nachts zurück ging, nutzten sie das Angebot, noch bis zum Nachmittag auf der Mein Schiff 1 zu bleiben. Dazu mussten sie zunächst mit dem Gepäck auschecken und die Passkontrolle der Behörden passieren, die sich praktischerweise im Casino eingefunden hatten. Dann fuhren sie zunächst zur Station und wieder zurück auf das Schiff – so schreiben es die Regularien des Landes vor. Nach diesem kleinen Intermezzo konnten sie noch einen herrlichen Sonnentag an Bord genießen, bevor sie der Flieger zurück in die winterliche Heimat beförderte. Zum Glück lässt die nächste Kreuzfahrt nicht lange auf sich warten, denn im Oktober geht es zu den Kanaren.