Sie glauben, Kreuzfahrt und Abenteuer-Urlaub schließen einander aus? Dann haben Sie noch nichts von den AIDA-Amazonas-Reisen gehört. Hier genießen Sie die ungewöhnliche Symbiose aus komfortablem Leben an Bord und atemberaubenden Entdecker-Touren im größten Dschungel der Welt. Und als wäre das nicht schon genug Abwechslung, erwarten die Passagiere an den letzten Reisetagen auch noch karibische Gefühle vom Feinsten.
Wie eine neue Welt

Als ich aus dem Flugzeug aussteige, spüre ich, wie sich die Feuchtigkeit wie ein Film auf die Haut legt. Doch man gewöhnt sich schnell an das tropische Klima in Manaus. Und gut für die Haut soll es ja auch sein.
Der Flughafen der brasilianischen 2-Millionen-Metropole liegt etwas außerhalb der Stadt, so dass man während des Transfers zum Hafen schon mal durchs Busfenster erste Impressionen sammeln kann: leider nur graue Hochhäuser, ärmliche Siedlungen, wenig Grün. Aber das wird sich ja bald ändern. Schließlich wartet der größte Regenwald der Welt auf uns. Grün bis zum Horizont!
Das Lächeln der AIDAvita begrüßt uns am Hafen der Stadt. Das elegante Schiff wird uns in den nächsten Tagen von Manaus über den Amazonas und durchs karibische Meer schippern. Doch zunächst haben wir noch anderthalb Tage Zeit, um unseren ersten Eindruck von der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonien zu revidieren.
Bunte Kulturen

Nach dem Einchecken und dem Bezug der in frischen Grün- und Gelb-Tönen eingerichteten Balkonkabine starten wir zu einer Sightseeing-Tour. Und in der Tat: die Stadt, die im 19. Jahrhundert durch Kautschuk zu Ruhm und Reichtum gelangte, hat auch ihre Reize. Vor allen Dingen in Form interessanter Bauwerke der vergangenen Glanzzeit. Das schönste Gebäude ist zweifellos das Opernhaus, das 1856 erbaut und 1929 restauriert wurde. Über der neoklassizistischen Fassade mit Jugendstil-Elementen thront eine prächtige Kuppel, deren grün-goldene Kacheln aus Deut-schland stammen. Im Inneren des Hauses umfängt den Besucher warme Theater-Atmosphäre: rote Sessel und Samt-Vorhänge, weißer Marmor aus Carara, großartige Fresken vom italienischen Maler de Angelis.
Da die AIDAvita erst am nächsten Abend um 20 Uhr ablegt, ist genug Zeit für eine Bootstour auf dem Rio Negro, der hier bei Manaus auf den Rio Solimoes trifft. Eindrucksvoll: Die beiden Flüsse – der eine hell, der andere dunkel – fließen kilometerweit nebeneinander her, bevor sie ineinander übergehen und als Amazonas durch den Dschungel fließen. „Treffen der Wasser“ nennt sich das Naturschauspiel.
Luxus pur

Auf der Fahrt im Motorkanu durch die Seitenarme der Flüsse geht es immer weiter hinein in den tropischen Regenwald. Staunend gleitet der Blick zu endlos hohen Bäumen in unzähligen Grün-Nuancen. Durch das Dickicht tönt der Ruf eines Brüllaffen, Papageien kreischen, Kolibris schwirren durch die Schwüle, Wasserhyazinthen, Orchideen und tropische Lilien leuchten in den schönsten Farben, und auf dem Wasser schwimmen etliche Exemplare der Riesen-Seerose Victoria Amazonica, deren Blätter bis zu drei Meter groß und so stark sind, dass sich ein Mensch draufsetzen könnte, ohne unterzugehen. Probieren möchte das allerdings niemand, hat uns der Guide doch gerade einen Kaimanen im Gehölz am Uferrand gezeigt…
Irgendjemand erinnert an einen Satz, den Aime Bonapland zu seinem Reisegefährten Alexander von Humboldt gesagt haben soll, als sie 1799 zum ersten Mal im tropischen Regenwald waren: „Ich komme noch von Sinnen, wenn diese Wunder nicht bald aufhören.“ Die beiden Naturforscher waren damals in einem ausgehöhlten Baumstamm unterwegs und mussten lebensgefährliche Abenteuer überstehen. Wir genießen stattdessen am Abend den Komfort unseres Schiffes, das köstliche Buffet und ein gutes Glas Wein an Deck, während sich die Lichter von Manaus langsam in der Dunkelheit auflösen.

Den nächsten Tag verbringen wir fast ausschließlich an Deck und fühlen uns wie in einem wunderbaren Naturfilm. Der Regenwald mit all seinen Pflanzen ist unglaublich abwechslungsreich. Dazu kleine Hütten an den Flussufern, spielende Kinder im Wasser, Indios in Einbäumen. Rund 140 Indianerstämme leben noch im Amazonas-Gebiet, darunter die Tikuna, Caboclos und die Ynomami.

Der erste Hafen, den unser Schiff anläuft, gehört zu Santarém. Die Kleinstadt, deren Attraktionen – ein bunter Markt, eine Kathedrale und ein kleines Freilichtmuseum zur Kautschukherstellung – übersichtlich sind, ist Ausgangspunkt zu neuen Wundern. Da ist z. B. der strahlend weiße Flussstrand von Alter do Chåo am smaragdgrünen Rio Tapajós, der schon ein bisschen Karibik-Stimmung aufkommen lässt. Da sind die seltenen rosa-farbenen Delfine, die man hier beobachten kann. Und da ist die Möglichkeit, Piranhas zu angeln, zu grillen und zu verspeisen. Spannend ist auch der Fußmarsch durch den Tapajos-Nationalpark. Denn die einheimischen Guides wissen unendlich viel über die Natur zu erzählen, entdecken für den Laien kaum wahrnehmbare Faultiere im Geäst, Leguane, Kaimane und Sumpfhirsche. Sie wissen, aus welchen Pflanzen man fiebersenkende Stoffe gewinnt, aus welchen Bäumen kreislaufanregender Tee hergestellt wird und aus welchen Lianen die Indios ein Verhütungsmittel gewinnen.
Im Hafen von Belém
Nach einem weiteren Tag an Bord, an dem wir im Body & Soul Sport Bereich auf den neuen Indoor Cycling Bikes etwas für die Kondition tun, ankert die AIDAvita im Hafen von Belém. Zum berühmten „Ver o Peso“-Markt, der in der Zeit des Kautschuk-Booms entstand, kommen jeden Morgen die Händler mit ihren Booten und Kanus, um ihre kunsthandwerklichen Arbeiten anzubieten. Eine ideale Gelegenheit, nach typischen Souvenirs Ausschau zu halten. Auch die Edelsteine, die in einem Edelsteinmuseum in einer alten Gefängnisruine angeboten werden, sind beliebte Mitbringsel.

Am Abend machen wir eine Bootsfahrt durch die Bucht von Belém. Im sanften Licht der „Blauen Stunde“ klicken die Kameras bei der Kathedrale Sé, beim alten Fort und dem hübschen Marktgebäude im Sekundentakt. Den romantic moments folgt eine temperamentvolle Folkloreshow, deren Rhythmus und Lebensfreude selbst uns „coole“ Europäer mitreißt.
Schade, dass Bélem der letzte Hafen im Amazonasgebiet ist. Dieses geheimnisvolle Naturparadies hat einen tiefen Eindruck hinterlassen. Doch wir freuen uns auch auf das, was vor uns liegt: den Zauber der Karibik. Zunächst ankern wir für einen halben Tage an der Île Royale, einer ehemaligen Gefängnisinsel, der Henri Charrière in seinem Roman „Papillion“ ein Denkmal setzte. Trotz der malerischen Küste wird vor dem Baden im Meer gewarnt – wegen der Haie und einer starken Strömung. Sicher lässt es sich in einem Naturpool planschen, der aus großen Steinen angelegt wurde. Interessanter ist es aber, die naturbelassene Insel auf eigene Faust auf einem Rundweg zu erkunden und dabei Affen, Fasanen und anderen Tieren zu begegnen.
Seetage an Bord
Der folgende Seetag gibt wieder einmal Gelegenheit, die Annehmlichkeiten an Bord der AIDAvita zu genießen. Heute gönnen wir uns eine ayurvedische Massage im Wellness-Tempel. Himmel, tut das gut!
Die nächsten Tage unserer Schiffsreise vergehen wie im Traum. Auf Trinidad machen wir eine Kajaktour durch die Lagunenlandschaft der Mangroven. Die Trauminsel Martinique erkunden wir auf einer Jeeptour. Und auf St. Maarten, der französisch-holländischen Insel unter dem Wind, galoppieren wir mit edlen Pferden am Strand entlang. Die Welt ist schön! Wunderschön! Wir haben auf dieser Reise unendlich viel erlebt und atemberaubende Naturwunder gesehen, die man nie vergisst. Unsere Reise ist in der Dominikanischen Republik zu Ende. Doch die Erinnerungen kann uns niemand mehr nehmen.
Info: Amazonas
Der Amazonas wird niemals von Menschen beherrschbar sein. Er wird von vier Brüdern regiert: Dem Wald, dem Fluss, dem Regen und der Erde (Indianisches Sprichwort). Der Amazonas-Strom ist mit 6.575 km der größte Fluss unseres Planeten und bildet zusammen mit seinen Nebenflüssen ein Fünftel der weltweiten Süßwasserreserven. 3.614 km des Stromes verlaufen auf brasilianischem Gebiet. Der Amazonas-Urwald bedeckt rund 40 % der Gesamtfläche Brasiliens und ist mit 5 Mio. Quadratkilometern der größte Regenwald der Welt. Er bietet rund 30.000 Pflanzenarten, 1.800 Vogel- und 250 Tierarten Heimat.