Die norwegischen Fjorde sind eine besondere Sehenswürdigkeit für Kreuzfahrt-Touristen aus der ganzen Welt. Die vom Festland umschlossenen Meeresarme werden derzeit noch in hoher Frequenz angefahren. Ältere Schiffe sollen in Zukunft aber aus den Fjorden verbannt werden.
Die Hälfte aller Schiffe darf 2019 nicht mehr einlaufen
Geht es nach Vidar Helgesen, dem norwegischen Umweltminister, sollen die Regularien für Kreuzfahrtschiffe drastisch verschärft werden. Das Hauptproblem: Gerade ältere Schiffe sorgen für hohe Schadstoff-Emissionen, sodass die Flora und Fauna der Fjordlandschaften bedroht wird.
Knapp 50% aller Schiffe, die aktuell regelmäßig die norwegischen Fjorde befahren, erfüllen nicht die geplanten Umweltanforderungen, sodass diese ihren Betrieb spätestens im Jahr 2019 einstellen müssen. Zu den Vorschriften zählt z.B. das Vorhandensein eines Stickoxid-Filters und ein Treibstoff mit geringem Schwefelgehalt. Auch das Ableiten von Abwasser wird in den norwegischen Fjorden nicht mehr erlaubt sein.
Es ist gut möglich, dass die Regularien in der nächsten Zeit noch verschärft werden. Im Gespräch ist ein generelles Tempolimit sowie die zahlenmäßige Reduktion des Schiffsverkehrs. Der berühmte Geirangerfjord soll vielleicht sogar komplett von einlaufenden Kreuzfahrtschiffen befreit werden. Für viele ist dieser wunderschöne Fjord aber ein ausschlaggebender Faktor, um überhaupt eine Norwegen-Kreuzfahrt zu buchen.

Unterschiedliche Reaktionen
Von norwegischen Umweltaktivisten wird das Vorhaben in höchsten Tönen gelobt. Die Betreiber von „Cruise Norway“ haben hingegen eine andere Meinung. Zwar werden die Umweltschutz-Zielsetzungen grundsätzlich gelobt, jedoch wird auch Kritik an der Umsetzung laut. Die Realisierung der Pläne geht den Kreuzfahrt-Anbietern viel zu schnell vonstatten. Reedereien planen die Reiserouten üblicherweise für 2 bis 3 Jahre im Voraus – so bleibt kaum mehr Zeit, um auf etwaige Beschlüsse zu reagieren, zumal die Tinte des Abkommens im genauen Wortlaut noch gar nicht trocken ist.