Hafen Nürnberg

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Der Hafen Nürnberg – wichtiger Binnenhafen für den Güterumschlag und Anlegestelle für Flusskreuzfahrtschiffe

Der Hafen Nürnberg ist ein Binnenhafen, der im Süden des Nürnberger Stadtgebiets am Main-Donau-Kanal liegt. Das als bayernhafen Nürnberg bezeichnete Güterverkehrszentrum umfasst eine Gesamtfläche von rund 337 Hektar und verfügt über eine bedeutende Umschlagsanlage für Schiffsgüter aller Art. Mit mehr als 15 Millionen Tonnen umgeschlagenen Gütern pro Jahr ist der Hafen Nürnberg das wichtigste Güterverkehrs- und Logistikzentrum im gesamten süddeutschen Raum. Durch die Anbindung an die Verkehrsträger Wasser, Straße und Schiene ergibt sich eine hervorragende Infrastruktur für den Güterumschlag.

Die Wasserfläche umfasst etwa 23,4 Hektar, die sich neben dem Kanal auf zwei Hafenbecken mit über fünf Kilometer langen Kaianlagen erstrecken. Angesiedelt haben sich rund 260 Unternehmen mit mehr als 5.600 Beschäftigten, unter anderem aus den Bereichen Industrie und Handel, Transport, Umschlag und Spedition. Etwa 30 Kilometer südlich von Nürnberg besteht ein weiterer Hafenteil, der bayernhafen Roth nahe der gleichnamigen Stadt. Dieser hat eine Gesamtfläche von rund 5,8 Hektar und bewährt sich vor allem als Standort für Unternehmen aus dem Bereich Baustoffe und Recycling. Beide Binnenhäfen werden vor allem für den Güterumschlag genutzt, dienen aber auch als Terminal für die Flussreisen. So ist der Hafen Nürnberg eine häufig angesteuerte Anlegestelle bei Flusskreuzfahrten auf Main und Donau, da er an dem Verbindungskanal dieser beiden süddeutschen Flüsse liegt. Im Jahr 2016 haben im bayernhafen Nürnberg zehn und im bayernhafen Roth 162 Flussschiffe angelegt.

Die Geschichte Nürnbergs – ein Blick auf die Historie von Stadt und Hafen

Erste Pläne für den heutigen Hafen Nürnberg gab es bereits im Jahr 1926, als ein erster Bebauungsplan für ein Hafengebiet ausgewiesen wurde. Bevor konkrete Maßnahmen getroffen werden konnten, verhinderte jedoch zunächst der Zweite Weltkrieg eine Realisierung des Projekts. Neu aufgenommen wurden die Planungen erst zu Beginn der 1960er Jahre, als die Arbeiten für den Main-Donau-Kanal in seiner heutigen Form begannen. Der Vorentwurf aus dem Jahr 1962 führte ab 1965 zur Einebnung des Stadtteils Hinterhof, auf dem künftig das Hafengelände entstehen sollte. Die offizielle Eröffnung des Hafens Nürnberg fand am 23. September 1972 statt. Zugleich wurde das nördliche Teilstück des Main-Donau-Kanals zum Main hin vollendet. Das Hafengebiet in Roth wurde 1987 und der Kanal 1992 fertiggestellt, sodass seither ein durchgängiger Betrieb, auch in Richtung Donau, möglich war.

Die Stadt Nürnberg blickt auf eine deutlich längere Geschichte zurück als der vergleichsweise junge Hafen. Die Anfänge des Siedlungsgebiets werden auf das Jahr 850 datiert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 1050. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit entwickelte sich Nürnberg durch das ortsansässige Handwerk und die zentrale Lage in der Mitte Europas zu einem florierenden Handelszentrum, das zeitweise zu den größten Städten im Heiligen Römischen Reich gehörte. Seit 1806 war Nürnberg Teil des Königreichs Bayern und entwickelte sich fortan zu einem der bedeutenden industriellen Zentren, zumal es 1840 zur Hafenstadt wurde. Der seit 1835 im Bau befindliche Ludwig-Donau-Main-Kanal erreichte die Stadt, sodass ein Handelshafen für den Güterumschlag unerlässlich war. Heute erinnern nur noch Straßennamen an den ehemaligen Hafen, da der Ludwigskanal in den 1960er Jahren vollständig überbaut wurde.

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Informationen über die dazugehörige Region

Nürnberg ist mit rund 500.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bayerns und liegt in Mittelfranken. Im Westen wird die Stadt von der Nachbarstadt Fürth sowie im Nord- und Südosten vom Nürnberger Reichswald begrenzt, einem 25.000 Hektar großen Kulturwaldgebiet. Die Region Mittelfranken liegt im Nordosten des Freistaats Bayern und ist der Regierungsbezirk weiterer Großstädte wie Ansbach und Erlangen. Landschaftlich interessant sind die Flüsse wie die durch Nürnberg fließende Pregnitz, aber vor allem die vielen Seen im Fränkischen Seenland, darunter der Altmühlsee und der Rothsee. Im östlichen Mittelfranken laden die Bergzüge der Fränkischen Alb zu Wanderungen ein. Darüber hinaus werden Naturliebhaber die zahlreichen Natur- und Vogelschutzgebiete der Region zu schätzen wissen.

Flusskreuzfahrten mit Aufenthalt im Hafen Nürnberg – Anbieter und Reisezeiten

Der Hafen Nürnberg wird zum einen auf Flusskreuzfahrten angesteuert, bei denen die Fahrgebiete Main und Donau im Mittelpunkt stehen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche attraktive Kreuzfahrt-Angebote für Flussreisen, die vom Rhein aus über den Main und den Main-Donau-Kanal bis nach Passau an der Donau oder weiter bis nach Österreich und Ungarn führen. Auch auf diesen Flusskreuzfahrten steht der Hafen Nürnberg aufgrund seiner Lage am Main-Donau-Kanal häufig auf dem Programm. Vor allem bei den Rhein-Main-Donau-Flussreisen sind die Routen und Angebote sehr vielfältig. Hierbei kommen unterschiedliche Abfahrtshäfen und Routen mit verschiedenen Zwischenhäfen in Betracht, wie die folgende, beispielhafte Auswahl an möglichen Flussreisen zeigt:

Reederei Route Reisezeit
Amadeus Flusskreuzfahrten Passau bis Köln:

Passau – Regensburg – Nürnberg – Bamberg – Würzburg – Wertheim – Miltenberg – Oberwesel – Köln

Nürnberg bis Amsterdam:

Nürnberg – Bamberg – Würzburg – Wertheim – Miltenberg – Oberwesel – Köln – Utrecht – Amsterdam

Oktober, November
Phoenix Kurzreise ab/bis Nürnberg:

Nürnberg – Kelheim – Regensburg – Nürnberg

Passau bis Frankfurt am Main:

Passau – Regenburg – Kelheim – Riedenburg – Nürnberg – Bamberg – Würzburg – Miltenberg – Aschaffenburg – Frankfurt am Main

November, Dezember

Juni

1A Vista Reisen Köln bis Passau:

Köln – Linz am Rhein – Braubach – Rüdesheim – Frankfurt am Main – Miltenberg – Wertheim – Würzburg – Gerlachshausen – Haßfurt – Bamberg – Nürnberg – Kelheim – Regensburg – Linz/Österreich – Wien/Österreich – Dürnstein/Österreich – Passau

Passau bis Köln:

Passau – Regenburg – Kelheim – Nürnberg – Bamberg – Gerlachshausen – Würzburg – Wertheim – Miltenberg – Aschaffenburg – Frankfurt am Main – Mainz – Wiesbaden/Passage Loreley – Koblenz – Cochem – Köln

Mai bis Juli
AROSA Köln bis Passau:

Köln – Frankfurt am Main – Wertheim – Würzburg – Schweinfurt – Haßfurt – Nürnberg – Regensburg – Passau

Juni

Tipps für Landgänge im Hafen Nürnberg

Bei einem Landgang im Hafen Nürnberg ist die Innenstadt in nur wenigen Minuten erreicht. Sehenswert ist vor allem die mittelalterliche Altstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmalen und der historischen Meile, einem kulturhistorischen Stadtrundgang, der an allen historischen Sehenswürdigkeiten vorbei führt. Trotz des Krieges sind viele Bauwerke erhalten geblieben, wodurch sich die Altstadt Nürnbergs zu einer sehr beliebten Touristenattraktion entwickelt hat. Zu den über 30 Stationen gehören unter anderem die fünf Kilometer lange Stadtmauer, mehrere Kirchen wie die Martha-, Frauen-, Lorenz- oder Klarakirche, der Hauptmarkt, das Rathaus oder das Albrecht-Dürer-Haus, in dem der weltberühmte Maler rund 20 Jahre lang wohnte.

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Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist zweifellos die Nürnberger Burg, die als Doppelburg aus der Burggrafenburg und der Kaiserburg besteht. Wenn Sie in der Adventszeit in Nürnberg anlegen, ist der Christkindlesmarkt ein absolutes Muss. Der Weihnachtsmarkt findet jedes Jahr auf dem Hauptmarkt und in den angrenzenden Straßen und Gassen statt. Hier können Sie traditionelle Nürnberger Produkte wie Lebkuchen oder Früchtebrot erstehen und sich mit der typischen Nürnberger Rostbratwurst stärken. Darüber hinaus zieht es kulturinteressierte Kreuzfahrt-Urlauber sicherlich in eines der vielen Museen wie das Germanische Nationalmuseum, das mit rund 1,3 Millionen Objekten das größte kulturgeschichtliche Museum im gesamten deutschsprachigen Raum ist.

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Den Entdeckergeist hat Thomas Rolf vor vielen Jahren bei sich entdeckt. Schon in der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann Anfang der 90er Jahre haben es ihm insbesondere Kreuzfahrten angetan. Heute ist er quasi ein wandelndes Lexikon, wenn es um Reisen auf dem Wasser geht. Der heutige Geschäftsführer der Astoria Kreuzfahrten-Zentrale selbst favorisiert das Mittelmeer für seine persönliche Kreuzfahrten: Und dies aus ganz einfachen Gründen: "Es gibt viele traumhafte Orte zu entdecken und in zweieinhalb Stunden Flugzeit ist man auf dem Schiff."

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