Mit dem Weltwassertag steht demnächst wieder ein weltweit bedeutendes Thema auf der Agenda, das auch die Schifffahrt betrifft. Beschlossen durch die UN-Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung im Jahr 1992 und umgesetzt durch eine Resolution der UN-Generalversammlung, findet der Weltwassertag seit 1993 jährlich am 22. März statt. Die Veranstaltungen stehen jedes Jahr im Zeichen einer anderen Thematik und drehen sich 2017 rund um Abwasser und Abwassernutzung. Da täglich nach wie vor Millionen von Tonnen ungefiltertes Abwasser ungehindert in unsere Wasservorkommen fließen, erweist sich die Thematik einmal mehr als dringliches und aktuelles Anliegen. Das Ziel des Weltwassertages besteht jährlich darin, auf die große Bedeutung der Ressource Wasser als Lebensgrundlage für uns Menschen aufmerksam zu machen – dies schließt selbstverständlich auch das Abwasser mit ein, das wir täglich produzieren.
Der Weltwassertag wird seit 2003 von UN-Water organisiert, das die UN-Mitgliedsstaaten bei der Umsetzung der Millennium-Entwicklungsziele im Bereich Wasser unterstützt. Weltweit soll der Tag von den Mitgliedsländern zum Anlass genommen werden, UN-Empfehlungen umzusetzen und thematisch passende, nationale Aktionen zu fördern. Zur Unterstützung und Koordination internationaler Aktionen wird jährlich eine der UN-Agenturen eingesetzt, die sich selbst mit dem Thema Wasser beschäftigt. In den vergangenen Jahren hat der Weltwassertag an Bedeutung gewonnen, da er in den Medien intensiver thematisiert wird, das für alle so wichtige Thema Wasser stärker in den Fokus der Gesellschaft gerückt ist und neben der UN auch nichtstaatliche Organisationen den Tag für sich und ihre Zwecke genutzt haben. Vor allem Organisationen, die sich für den Schutz der Gewässer und sauberes Trinkwasser einsetzen, nehmen den Weltwassertag zum Anlass, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf diese Themen zu lenken.
Vergangene Themen des Weltwassertags
In den letzten mehr als 20 Jahren des Weltwassertags standen verschiedene Themen im Mittelpunkt, die der Bedeutung des Wassers für Umwelt und Mensch entsprechen und sich rund um die Wasserknappheit, Meer und Fluss, Trinkwasser, Wasserverbrauch und vieles mehr drehten. So beschäftigte sich der Weltwassertag 2016 unter dem Leitgedanken „Wasser und Arbeitsplätze“ damit, wie wichtig die Ressource Wasser für die Entwicklung von Wirtschaft und Beschäftigung ist. Vorangegangene Themen waren 2015 „Wasser und nachhaltige Entwicklung“ und 2014 „Wasser und Energie“. Im Jahr 2010 lag der Schwerpunkt auf der Wasserqualität und ihrer Bedeutung für die Gesundheit der Menschen und Funktionalität der Ökosysteme. Ein umso wichtigeres Thema, wenn bedacht wird, dass jährlich mehr als 1,5 Millionen Kinder aufgrund von Krankheitserregern im Trinkwasser sterben.

Die Bedeutung des Wassers
Ob Natur oder Mensch, ohne Wasser kann kein Leben auf der Erde bestehen. Es bedeckt rund 71 Prozent der gesamten Erdoberfläche, ist als Trinkwasser unabdingbar für uns, hat die Kraft, Täler zu formen, Gesteine zu sprengen oder Landstriche zu überschwemmen und sorgt nicht zuletzt für fruchtbares Land. Wasser prägt seit jeher die Landschaft, in der wir leben, und steht heute mehr denn je, bedingt durch den Klimawandel, für den ansteigenden Meeresspiegel, der die Küstenlandschaften verändert und die dort lebenden Menschen vor schwerwiegende Probleme stellt. Ohne Wasser funktioniert nichts auf unserem Planeten – dies gilt auch für die Gewässer als wertvolle Lebensräume für Pflanzen, Fische und andere Tierarten. Sowohl Flüsse als auch Seen und die großen Weltmeere zeichnen sich durch eine herausragende ökologische Bedeutung aus. Umso bedrückender ist es, dass diese Lebensräume aufgrund von Verunreinigungen durch Abwasser, Schadstoffe und Abfälle, durch Übernutzung und den Klimawandel zum Teil existenziell bedroht sind.
Wasserknappheit und Trinkwasser
Bis zu zwei Dritteln der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt – mehr als genug Ressourcen und kein Grund zur Besorgnis, könnten Einige meinen. Bedacht werden muss aber, dass es sich bei 97,5 Prozent des Wasserhaushaltes der Erde um Salzwasser handelt. Nur 2,5 Prozent ist Süßwasser, wovon wiederum zwei Drittel Eis am Nord- und Südpol sind, das nicht als Trinkwasser zur Verfügung steht. Daher können Mensch, Umwelt und Tier lediglich ein Drittel des weltweit vorhandenen Süßwassers nutzen. Eine knappe Ressource also, die wir Menschen durch unseren hohen und stetig steigenden Wasserverbrauch immer mehr schmälern. Da sich der Vorrat an Süßwasser auf der Erde nicht vergrößert, ist der Wassermangel ein immenses Problem. Schon jetzt können mehr als eine Milliarde Menschen nicht auf sauberes Trinkwasser zurückgreifen, vor allem in Afrika und im Nahen Osten, wo naturgemäß ein ausgeprägter Wassermangel herrscht. Vor dem Hintergrund, dass Wasser gleichbedeutend ist mit Leben, es sich um eine begrenzte Ressource handelt und die Wasserknappheit immer mehr zunehmen wird, ist die Bedeutung des Wassers für uns alle und damit auch die des Weltwassertags als umso größer einzuschätzen.