Mit Urlaub jenseits der klassischen Kreuzfahrt wurde AIDA Marktführer. Für viele ist AIDA ein Synonym für Kreuzfahrt. AIDA Cruises machte im vergangenen Jahr mit sechs Schiffen einen Umsatz von 722,1 Millionen Euro und beförderte 414.000 Passagiere. Dieser Erfolg ist nicht selbstverständlich entstanden, sondern der Lohn eines langjährigen Markenaufbaus.
Bereits 1993 entschied die Deutsche Seerederei mit Sitz in Rostock, einen Neubau nach dem Vorbild der amerikanischen Fun-Ships („Spaß-Schiffe“) in Auftrag zu geben. Urheber der bahnbrechenden Idee waren damals Senator Horst Rahe, Nikolaus Schüss, Michael Thamm und Johann Friedrich Engel. Fest im Blick hatten sie das Ziel, ein junges Publikum als Alternative zu bisherigen Urlaubsformen auf ein Kreuzfahrtschiff zu holen. 1996 wurde das erste AIDA Clubschiff von Patin Christiane Herzog im Rostocker Hafen getauft. 1999 wurden zwei weitere Schiffe in Auftrag gegeben, und 2001 wurde die Crown Princess zur noch heute legendären A’ ROSA BLU umgebaut.
Eine Spaß-Kreuzfahrt statt der gewohnten klassisch-maritimen Atmosphäre an Bord – das ging nicht sofort in die Köpfe des deutschen Publikums. Und obwohl die Buchungszahlen kontinuierlich anstiegen, brauchte das Unternehmen Investitionskapital für das weitere Wachstum. Im Laufe der Jahre gab es diverse Joint Ventures und Besitzerwechsel, bis AIDA Cruises in die Carnival Corporation & plc integriert wurde, dem weltweit größten Kreuzfahrt-Anbieter. Seit 2004 leitet Michael Thamm das deutsche Tochterunternehmen.
Heute ist es gerade das legere Clubschiff-Konzept, das die „First-Time-Cruiser“, also Kreuzfahrt-Erstlinge, auf AIDA-Schiffe lockt. Jörg Eichler, Senior Vice Presi-dent Marketing und Sales aus der Geschäftsleitung von AIDA bringt das Erfolgsgeheimnis auf den Punkt: „Wir sind vielfältiger, erlebnisorientierter, sportlicher, jünger. Wir sind die legere Kreuzfahrt und bieten damit ein wunderbares und einzigartiges Urlaubserlebnis zu einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.“ Mit der jetzigen Größe bis zu 2.050 Passagieren zeigt er sich zufrieden, so auch bei der neuen AIDAsol. Zum ersten Mal an Bord wird es in dem griechisch inspirierten Wellness-Bereich ein Thalasso Spa geben. Neben einer neuen Thalasso-Rasul-Zeremonie wird es auch die Möglichkeit der Vichy-Dusche geben, welche die Blutzirkulation und Entschlack-ung des Körpers optimiert (s. auch S. 32). Ganz neu ist auch, dass es vor der Taufe zwei Fan-Reisen gibt. Im Vorfeld der Reise können die AIDA Fans online bestimmen, was sie alles an Bord während der zwei AIDAsol Fancruises erleben möchten.
Auch wenn das ursprüngliche Konzept Anleihen aus Amerika nahm, sieht Eichler heute keinen Grund, diese Spur weiter zu verfolgen und Schiffe für 6.000 Passagiere zu bauen. Das Verhältnis zur „großen Mutter“ Carnival Corporation & plc beschreibt Eichler als faire Partnerschaft: „Als börsennotiertes Unternehmen investiert Carnival dort, wo Geld zu verdienen ist. Dass AIDA Cruises zwischen 2007 und 2013 insgesamt sieben Schiffe bauen kann, sagt einiges über die Bedeutung aus, die wir für Carnival haben.“
Für 2011 geht der Vertriebs- und Marketingverantwortliche davon aus, dass es wieder ein zweistelliges Wachstum gibt: „AIDA wird dazu seinen Teil beitragen und am 9. April 2011 das nunmehr achte Schiff, die AIDAsol, in Kiel taufen. Von den etwa 40 Millionen Deutschen, die 2009 organisiert ins Ausland gefahren sind, haben nur etwa eine Million eine Kreuzfahrt gemacht. Die deutsche Kreuzfahrtindustrie hat 40 Jahre gebraucht, um diese Millionenschwelle zu überschreiten. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es nicht noch einmal 40 Jahre dauert, bis die nächste Million geschafft ist.“
Seine ganz persönliche Lieblingsreise ist eine Kreuzfahrt nach New York: „Das ist ein Traum!“