Rhone Kreuzfahrt

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© FenlioQ - shutterstock.com

Über Lyon strahlt die Sonne, und auch Axel Sorger macht ein fröhliches Gesicht.  Der Hotelmanager des kleinen A-ROSA Kreuzers Luna legt Wert darauf, jeden seiner Gäste persönlich zu begrüßen. Die wenigen Schritte über die Gangway sind Schritte in eine andere Welt: entschleunigt, freundlich, ohne Stress. Der Anzug bleibt zu Hause. 170 Passagiere treten am Kai von Lyon eine Flusskreuzfahrt in den Süden Frankreichs an.

Von Lyon aus die Rhone flussabwärts

In gemächlichem Tempo geht es die Rhône hinunter, Richtung Avignon und Arles bis kurz vor die Flussmündung ins Mittelmeer. Nach ein, zwei Stunden haben die Ankömmlinge ihre Unterkünfte bezogen, und wer Lust hat, schaut auf einen Kaffee in der Bord-Lounge vorbei. Allenthalben hört man wohlgefällige Kommentare: Die Kabinen haben Wohlfühlgröße und sind in sonnigen Farben eingerichtet. Das Beste aber sind die Panoramafenster, deren Schiebetüren großzügig die südfranzösischen Sonne und das Aroma der Rhône hineinlassen. Kaum ist der letzte Passagier an Bord, legt das Schiff ab und lässt die Großstadt hinter sich. Abends trifft man sich am Büfett, das der Küchenchef täglich neu mit Klassikern der französischen Küche gestaltet: Nizza-Salat trifft Coc au Vin, zum Nachtisch gibt es Mousse au Chocolat. Ein zwangloses Dinner ohne aufwändigen Dress-Code: Hier trägt man bequemen Freizeitlook statt Anzug und Abendkleid – auch wenn die Jogginghose besser in der Kabine bleiben sollte.

Avignon zu Fuß

Als wir am nächsten Morgen erwachen, ist unser Kreuzfahrtschiff „Arosa Luna“ ihrem ersten Etappenziel schon ganz nah. Mireille Mathieu klingt aus dem Deck-Lautsprecher, als am Ufer Avignon in Sicht kommt: Trutzig thront der Papstpalast über der kleinen Stadt aus hellem Stein. Der organisierte Stadtrundgang ist bestens besucht. Manche streifen aber auch auf eigene Faust durch die mittelalterlichen Gassen. Jeder wie er mag. Zurück an Bord nutzen viele der Ausflügler vor dem Abendessen noch die Wellness-Angebote an Bord: Im Bauch des Schiffs gibt es einen wohl ausgestatteten Spa-Bereich mit Sauna, Dampfbad und vielen Fitnessgeräten. Hier kann man auch Massagen und Beauty-Behandlungen genießen – während die Rhône im Sonnenuntergang unter den Panoramafenstern glänzt.

Jeep-Trip durch die Camargue

Am nächsten Tag der Flusskreuzfahrt auf der Rhone winkt den Urlaubern ein kleines Abenteuer: Mit dem Jeep geht es durch die Camargue, jenen sumpfigen Landstrich im Rhône-Delta, der berühmt ist für seine Pferde und Stiere. Mit Getöse rumpeln die Wagen über die Pisten, der Fahrtwind pfeift, und die Fahrer rufen über ihre Schultern die Namen seltener Vögel, die am Wegesrand zu sehen sind. Die Ausflügler klammern sich an die Sitze und halten Ausschau nach den weißen Camargue-Pferden. Die tauchen bald auf – keine Wildpferde allerdings, sondern eingezäunte. Dafür lassen sie sich gern mit Brot vom Bordbüfett füttern, das die Reiseleitung extra eingepackt hat. Schließlich die Hauptattraktion: In einem See, der bis zum Horizont reicht, stelzt ein Schwarm lachsrosa Flamingos durchs seichte Wasser. Aufjauchzen in den Jeeps, die Kameras klicken: Wow! Allein für dieses Foto hat sich die Schütteltour gelohnt. Schön ist es, nach einem so aufregenden Tag in den Schoß der „Luna“ zurückzukehren. Auf dem Sonnendeck springen die Gäste noch mal schnell in den Pool oder nehmen einen Drink im Liegestuhl.

Lavendelfelder und Tropfsteinhöhlen

Am vierten Reisetag kommt die letzte Station der Kreuzfahrt in Sicht: die Kalksandstein-Plateaus um den Fluss Ardèche. Der Ausflugsbus fährt über Landstraßen an Lavendelfeldern vorbei – im Juli und August liegt die ganze Landschaft unter den Duftwolken der violetten Blütenpracht. Ziel unserer Tour sind die wilden Schluchten am Unterlauf der Ardèche. Höhepunkt ist eine Führung durch die Grottes de Madeleine, eine der vielen Tropfsteinhöhlen der Gegend. Von den Decken hängen mächtige Stalagtiten hinab. Am tiefsten Punkt der Höhle gehen plötzlich die Lichter aus.

„Huuuch!“, tönt es halb belustigt, halb ängstlich aus der Reisegruppe. Aus versteckten Lautsprechern hallen die ersten Takte der „Carmina Burana“ durchs Gewölbe – dann setzt die Lichtshow ein. Blinzelnd und berauscht kehren die Ausflügler wieder ans Sonnenlicht zurück. Zeit für die Rückreise. Volle Kraft voraus – schon am nächsten Morgen liegt das Schiff wieder in Lyon. Axel Sorger winkt zum Abschied: Nach fünf erlebnisreichen und erholsamen Tagen auf dem komfortablen Flusskreuzer Luna  geht es wunderbar erholt von Bord.

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Den Entdeckergeist hat Thomas Rolf vor vielen Jahren bei sich entdeckt. Schon in der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann Anfang der 90er Jahre haben es ihm insbesondere Kreuzfahrten angetan. Heute ist er quasi ein wandelndes Lexikon, wenn es um Reisen auf dem Wasser geht. Der heutige Geschäftsführer der Astoria Kreuzfahrten-Zentrale selbst favorisiert das Mittelmeer für seine persönliche Kreuzfahrten: Und dies aus ganz einfachen Gründen: "Es gibt viele traumhafte Orte zu entdecken und in zweieinhalb Stunden Flugzeit ist man auf dem Schiff."

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