Kaum ein Fahrtgebiet auf der Welt ist so abwechslungsreich wie das Mittelmeer. Die Routenvielfalt überrascht Kreuzfahrtneulinge und selbst passionierte Kreuzfahrer können auf jeder Reise noch etwas Neues entdecken.
Am Mittelmeer treffen nicht nur drei Kontinente aufeinander, sondern auch über 20 Anrainerländer. Deshalb haben Kreuzfahrer schon bei der Frage nach der Route die Qual der Wahl – wie es so schön heißt. Lieber das östliche Mittelmeer mit seinen kleinen, verträumten Hafenstädten, den unzähligen antiken Sehenswürdigkeiten und der abwechslungsreichen Inselwelt? Oder soll es doch lieber gen Westen gehen? Neben einigen der spannendsten Metropolen Südeuropas warten hier etliche Naturhighlights und Sehenswürdigkeiten auf Besucher. Doch egal welche Region am Ende das Rennen macht: Das Mittelmeer bietet einen perfekten Mix aus Kultur, Natur und unzähligen Traumstränden. Ausgedehnte Urlaube sind hier ebenso möglich wie erlebnisreiche Kurzreisen. Und als Bonus warten auch noch bis zu 300 Sonnentage auf die Kreuzfahrer.
Nicht nur bei den Routen ist die Auswahl groß. Ebenso vielseitig ist auch das Angebot bei den Kreuzfahrtschiffen. Alle namhaften Reedereien haben mittlerweile das Potenzial des Mittelmeeres für sich erkannt und schicken deshalb regelmäßig Schiffe in die Region. Von Megalinern über mittelgroße Kreuzfahrtschiffe bis hin zu kleinen, familiären Schiffen und eleganten Luxuslinern ist alles dabei.
Ein weiterer Vorteil von Mittelmeerkreuzfahrten ist die gute Erreichbarkeit der Abfahrtshäfen. Wer im Süden Deutschlands wohnt, muss nicht erst zum nächsten Flughafen fahren, um die italienischen Häfen Genua, Savona oder Venedig zu erreichen. Das geht auch mit dem eigenen PKW. Gerade für Familien oder Gruppen ist das eine günstige Alternative zum Flug. Wer nicht selbst am Steuer sitzen möchte, kann sich bei einigen Reedereien auch für eine Busanreise von Deutschland nach Italien entscheiden. Mehr Informationen zum Thema „Anreise ohne Flugzeug“ haben wir im Infokasten auf S. 4 zusammengestellt.
Aber welche Route ist denn nun die schönste? Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht, denn das hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab. Trotzdem gibt es einige Highlights im westlichen und östlichen Mittelmeer, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Italienischer Charme…
Mit Savona und Genua liegen an Italiens Westküste zwei der beliebtesten Kreuzfahrthäfen im Mittelmeerraum. Und nicht nur das: Zwischen der italienischen Riviera und Sizilien befinden sich einige der schönsten Destinationen im westlichen Mittelmeer – wie zum Beispiel Livorno. Die Stadt in der Toskana eignet sich hervorragend für Ausflüge nach Florenz und Pisa – zwei der bekanntesten Städte des Landes. Ausflüge zu den Inseln Korsika, Elba und Sardinien sind von hier aus ebenfalls möglich. Apropos problemlos. Natürlich kann man sich auch in Livorno selbst die Zeit bestens vertreiben. Zum Beispiel bei einem Stadtbummel oder einer geführten Sightseeingtour. Kreuzfahrer, die Rom erleben möchten, gehen in Civitavecchia vor Anker. Die Hafenstadt liegt rund 70 Kilometer nordwestlich der italienischen Hauptstadt. Dort warten mit antiken Bauwerken, mittelalterlichen Plätzen, Gassen und Brunnen sowie weltberühmten Museen und dem Vatikan unendlich viele Sehenswürdigkeiten auf Besucher.

Wer Neapel mit dem Schiff anläuft, der kann den mächtigen Vesuv nicht übersehen. Am Fuße des 1.281 Meter hohen Vulkans liegt eine der berühmtesten europäischen Ausgrabungsstätten: Pompeji. 79 nach Christus wurde die Stadt durch die Explosion des Vulkangipfels unter Asche und Lava begraben. Heute gehört eine Führung durch die Ruinen fast schon zum Pflichtprogramm eines Neapel-Besuchs. Spannend ist zudem ein Rundgang durch die Altstadt. Dabei bekommt man sicherlich Hunger auf eine echte italienische Pizza. Die soll vor mehr als hundert Jahren in Neapel erfunden worden sein. Vom Hafen aus starten zudem Bootstouren auf die Inseln Capri und Ischia – das lohnt sich vor allem für Gäste der großen Kreuzfahrtschiffe, die vor den Inseln nicht vor Anker gehen können.

Auch Sizilien wird gerne angelaufen. Die berühmtesten Häfen der größten Insel im Mittelmeer sind Palermo und Catania. Letztere ist perfekt für Touren zum Ätna, dem aktivsten Vulkan Europas. Palermo, die größte Stadt Siziliens, ist unter anderem bekannt für ihre kontrastreichen Bauwerke.
… und spanisches Flair
Schon lange gehört Spanien zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Kein Wunder, dass zahlreiche Kreuzfahrtschiffe auf den unterschiedlichsten Routen entlang der spanischen Küste unterwegs sind oder rund um die Balearen kreuzen.
Los geht es meist im größten Kreuzfahrthafen Europas: Barcelona. Die Hauptstadt der spanischen Region Katalonien, ist vor allem für ihre Kunstwerke und Architektur berühmt. Das bekannteste Bauwerk ist ohne Zweifel die Sagrada Família. Der Bau des Architekten Antoni Gaudí ist noch immer unvollendet. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Flaniermeile Rambla. Geschäfte, Straßenmusiker, Restaurants und Tapas-Bars: Entlang der 1,3 Kilometer langen Straße ist immer was los. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung ins Barri Gòtic, das gotische Viertel Barcelonas, mit seinen alten Bauten und schmalen Gassen.
In Valencia warten nicht nur Strände und mediterranes Klima auf die Kreuzfahrtgäste. Die drittgrößte Stadt Spaniens punktet mit einer historischen Altstadt rund um die Kathedrale. Deutlich moderner und ein Highlight ist die Stadt der Künste und der Wissenschaften (Ciudad de las Artes y las Ciencias). Der Freizeit-Komplex besteht aus mehreren futuristischen Gebäuden wie dem Umbracle, einem 17.000 Quadratmeter großen Garten und dem Hemisfèric, einem digitalen 3-D-Kino mit einer 900 Meter langen Leinwand.
Zu den beliebtesten Kreuzfahrtzielen Spaniens gehören sicherlich Málaga, die Geburtsstadt von Pablo Picasso, und Cádiz, die wohl älteste Stadt Europas. Spannende Sightseeingtouren sind in beiden Hafenstädten garantiert.
Die Balearen, insbesondere Mallorca, haben sich bei Kreuzfahrern einen Namen gemacht. Die Schiffe liegen direkt vor Palma de Mallorca, denn von hier aus lässt sich zum einen die facettenreiche Hauptstadt erkunden. Zum anderen ist sie der perfekte Ausgangspunkt für Entdeckungstouren zu Wasser und zu Land. Wer nicht nur der Lieblingsinsel der Deutschen einen Besuch abstatten möchte, der kann auf unterschiedlichen Routen die kleineren Nachbarinseln entdecken. Ein beliebter Stopp ist Ibiza. Mallorcas kleine Schwester steht zwar im Ruf die Partyinsel der Reichen und Schönen zu sein, doch hat Ibiza viel mehr zu bieten. Zum Beispiel wunderschöne Küsten, einsame Buchten und die Altstadt von Ibiza-Stadt. Auf Menorca erleben Reisende einen Mix aus idyllischen Fischerorten, dem Naturpark s’Albufera mit über 270 Vogelarten und prachtvollen Adelspalästen im Städtchen Ciutadella.
Frankreichs sonniger Süden
Nicht weniger abwechslungsreich geht es im sonnigen Süden Frankreichs zu. Cannes an der Côte d’Azur gehört zu den bekanntesten Seebädern Frankreichs. Jedes Jahr im Mai findet hier das berühmte Filmfestival statt, das internationale Filmgrößen nach Frankreich lockt. Aber nicht nur Stars erfreuen sich am Flair der Stadt. Auch Kreuzfahrer genießen das süße Leben Südfrankreichs – zum Beispiel beim Gang über den mondänen Boulevard de la Croisette, die Strandpromenade von Cannes. Das Viertel Le Suquet hingegen lockt mit vielen kleinen Gässchen. Erbaut wurde es auf einem Hügel, an dessen höchstem Punkt die Église Notre-Dame d’Espérance steht. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert ist eines der beliebtesten Motive von Cannes. Von hier aus genießt man zudem einen herrlichen Ausblick über die Bucht. Wer schon einmal in Cannes war, für den bieten sich Ausflüge ins Umland an – zum Beispiel nach Grasse, Nizza oder Monaco. Eine weitere wundervolle Hafenstadt in Frankreich ist Marseille. Buchfans finden hier einen der bekanntesten Schauplätze der Weltliteratur: Im Château d’If, das auf einer Insel vor der Küste liegt, sperrte Alexandre Dumas seinen Grafen von Monte Christo ein. Oberhalb des Hafens ist schon von Weitem die imposante Kathedrale Notre Dame de la Garde zu sehen – ein Besuch lohnt sich. Die Strände Marseilles laden zum Sonnenbaden ein, und auf der Shoppingmeile gibt es das ein oder andere Souvenir zu erstehen. Bekannt ist Marseille außerdem als Tor zur Provence.
Kleine Insel, großer Auftritt
Großer Beliebtheit erfreut sich auch Malta. Schon die Einfahrt in den Hafen von Valletta ist ein besonderes Erlebnis. Er liegt am Ende einer weitverzweigten Bucht und bietet erste Blicke auf die eindrucksvolle Inselhauptstadt. Die historische Altstadt, die aufgrund ihres kulturellen Reichtums als Gesamtmonument in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde, liegt auf einer Anhöhe oberhalb des Hafens und ist von dort aus zu Fuß erreichbar. Hier herrscht immer geschäftiges Treiben. Menschen verschiedener Nationen mit vielen unterschiedlichen Sprachen tummeln sich auf den engen Straßen. Der Grundstein von Valletta wurde übrigens im 16. Jahrhundert von den Rittern des Johanniterordens gelegt. Sie sind verantwortlich für zahlreiche wunderbare Bauwerke, die noch heute auf der Insel bewundert werden können.

Wundervolle Adria
Aufgrund der günstigen Lage starten Kreuzfahrten ins östliche Mittelmeer meist in Venedig und führen über Kroatien und Griechenland. Die Lagunenstadt im Nordosten Italiens mit ihren unzähligen Sehenswürdigkeiten ist immer eine Reise wert. Bekannt ist Venedig vor allem für die unzähligen Kanäle – um die 175 sollen es sein. Der berühmteste ist der Canal Grande, der sich auf einer Länge von rund vier Kilometern durch die Stadt schlängelt. Nicht weniger beeindruckend sind die über 200 prunkvollen Paläste, die den Kanal säumen. Auch der 1.000 Jahre alte Dogenpalast am Markusplatz gehört zu den Highlights eines jeden Venedig-Besuchs.
Weiter im Süden, an der Ferse des italienischen Stiefels, liegt ein weiteres Juwel: Bari. Die Hauptstadt Apuliens lädt zu Spaziergängen durch die Altstadt und zu Ausflügen in die Umgebung ein. So gehören die Strände der Region zu den schönsten Italiens. Außerdem ist Apulien berühmt für die runden, weiß getünchten Steinhäuser mit den kegelförmigen Dächern. Sie heißen Trullo (Mehrzahl Trulli). Anschauen kann man sie sich zum Beispiel im Städtchen Alberobello. Die ältesten Bauten hier stammen aus dem 14. Jahrhundert. Noch älter ist das Castel del Monte, das um 1240 von Stauferkaiser Friedrich II. errichtet wurde.
Doch nicht nur die italienische Seite der Adria hat abwechslungsreiche Destinationen zu bieten. Mit Zadar und Dubrovnik liegen in Kroatien gleich zwei wunderschöne Städte, die auf Kreuzfahrten durch die Adria und das östliche Mittelmeer angelaufen werden. Beide blicken auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die es zu entdecken lohnt.
So prägen in Zadar bedeutende Bauwerke aus verschiedenen Epochen, von der Römerzeit bis heute, das Stadtbild. Im 9. Jahrhundert wurde zum Beispiel die Kirche des Heiligen Donat errichtet. Der zweigeschossige Bau ist ein Wahrzeichen Zadars. Ganz modern präsentiert sich hingegen die Promenade der Stadt – hier wurde unter anderem die berühmte Meeresorgel erbaut.
Nicht weniger spektakulär ist Dubrovnik im Süden des Landes. Die mittelalterliche Altstadt zählt bereits seit 1979 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders berühmt ist die mächtige Stadtmauer. Man könnte stundenlang durch die Gassen schlendern. Eine schöne Alternative ist die Fahrt mit der Seilbahn auf den Hausberg Sr. Aus 412 Metern Höhe hat man nämlich einen ganz fantastischen Blick auf die Stadt und die Inselwelt.

In Kotor in Montenegro ist nicht nur die Altstadt sehenswert. Hier lohnt es sich, bei der Einfahrt in den Hafen Zeit an Deck zu verbringen. Vorbei an Felswänden, die steil in den Himmel ragen, geht es durch die 30 Kilometer lange Bucht von Kotor bis in den Hafen. Fast bekommt man den Eindruck, als fahre man durch einen skandinavischen Fjord.
Vom Festland auf die Inseln
Mit mehr als 3.000 Inseln, Felsen und Riffen verwaltet Griechenland rund 82

Prozent aller Inseln des Mittelmeers. Zu den schönsten Zielen für Kreuzfahrer gehört die Kykladeninsel Santorin. Trotz ihrer Kargheit ist die Vulkaninsel eine wahre Augenweide. Auf den dunklen Felsen hoch über dem Meer fallen schon von Weitem die strahlend weiß getünchten Häuser mit ihren leuchtend blauen Kuppeldächern ins Auge. Nicht weniger spektakulär ist der Ankerplatz der Kreuzfahrtschiffe im Inneren des Vulkankraters. Der Hauptort Thira lädt zum Bummeln ein und die Strände zum entspannten Baden. Zudem locken in Thira und Akrotiri historische Ausgrabungsstätten. Nicht wenige glauben, dass sich hier einst das sagenumwobene Atlantis befand.
Ein Highlight für Sonnenanbeter ist Mykonos. Die bei Feiernden aus aller Welt beliebte Insel lockt nicht nur mit Diskotheken, sondern auch mit schönen Badestränden, Windmühlen, kleinen, bunten Häusern sowie tollen Restaurants und netten Boutiquen.
Einen Kontrast zu den dunklen Felsen der Kykladen bietet Korfu. Das Eiland, das zur Gruppe der Ionischen Inseln gehört, trägt nicht umsonst den Beinamen „grüne Insel“. Neben einer beeindruckenden Flora und Fauna überzeugt Korfu mit seinen wunderschönen Stränden und den zahlreichen alten Gebäuden. Schon die österreichische Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi, verliebte sich einst in die Insel und verbrachte viel Zeit dort. An sie erinnert heute das Sommerschloss Achilleion, das in ihrem Auftrag erbaut wurde.
Eine Reise zu den schönsten Häfen Griechenlands ist immer eine Zeitreise. Die erlebt man auch in Katakolon, an der Westküste des Peloponnes. Das antike Olympia, der Geburtsort der Olympischen Spiele in der Antike, liegt nur 30 Kilometer entfernt. Die griechische Hafenstadt Piräus ist hingegen das Tor zu Athen und damit der perfekte Ausgangspunkt, um die berühmte Akropolis mit dem Parthenon zu besichtigen. Außerdem bietet sich von hier aus eine Bootsfahrt durch den Kanal von Korinth an.
Anreise ohne Flugzeug
An den Häfen stehen Parkplätze zur Verfügung. Der genaue Ablauf ist von Hafen zu Hafen allerdings unterschiedlich. Teilweise kann man sein Auto dem Parkpersonal übergeben oder es selbst zum Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Kreuzfahrt-Terminals bringen. Ist die Distanz zwischen Parkplatz und Terminal größer, werden Shuttle-Busse angeboten. Je nach Hafen liegen die Preise zwischen 10 bis 20 Euro pro Tag, 90 bis 110 Euro pro Woche und 140 bis 170 Euro für zwei Wochen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Anreise mit modernen Reisebussen. Costa fährt seine Gäste zum Beispiel nach Savona und Genua (ab 96 Euro p.P./Strecke). Bei Abfahrtsorten nördlich von Bayreuth bzw. Frankfurt/Main ist auf der Hinfahrt eine Hotelübernachtung mit Halbpension im Preis eingeschlossen. MSC bietet Busfahrten nach Genua und Venedig an (ab 135 Euro p.P./Strecke). Bei längeren Fahrten ist auch bei MSC im Preis eine Zwischenübernachtung bei der Hinreise im Reisepreis enthalten.
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